Reliquen

Einer der größten Schätze des Klosters Marienfeld befindet sich hinter kleinen Fenstern im unteren Teil der Altarwand der Marienfelder Abteikirche: Vierzig in kostbare Stoffe gehüllte und reich mit Stickereien verzierte Schädel sowie weitere Reliquien der Heiligen Ursula und ihrer Gefährtinnen.

Mit großer Wahrscheinlichkeit sind die Reliquien von Köln aus über das Zisterzienserkloster Kamp nach Marienfeld gekommen. Hier wurden sie zunächst in einer Truhe auf dem Kreuzaltar aufbewahrt. Im 15. Jahrhundert wurde eigens für die Schädelreliquien ein Altaraufsatz geschaffen, der sich auf dem Hochaltar befindet. Seit 1691 – dem Jahr der Fertigstellung des Hochaltars – lagern die Häupter hinter den kleinen Fenstern im unteren Teil der Altarwand.

Die Heiligen Häupter, von denen zwei seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts als wundertätig galten, sind in kostbare Textilien eingehüllt. Die Stoffe waren durch den Staub der Jahrhunderte verschmutzt und zum Teil stark beschädigt. Daher hat vor wenigen Jahren die Bezirksregierung Detmold finanzielle Mittel für die Reinigung und Restaurierung der Reliquien zur Verfügung gestellt. Im Zuge dessen wurden die 40 Häupter im Institut für historische Textilien in Köln unter der fachkundigen Leitung von Dr. Gudrun Sporbeck und Dr. Gottfried Stracke aufwendig restauriert und danch im Rahmen einer feierlichen Vesper wieder in den Hochaltar der Abteikirche zurück geführt. Dort ruhen Sie nun – beschützt von einer modernen Alarmanlage und sicher aufbewahrt in säurefreien Kartons.