Das Kloster.

Klöster haben in der Geschichte des Christentums immer eine wichtige Rolle gespielt. Mönche haben gerodet und kultiviert, gepredigt und missioniert; sie haben Schulen gegründet und Bibliotheken angelegt; sie waren Forscher und Handwerker, Mediziner und Apotheker, Gärtner und Landwirte, Gelehrte und Wissenschaftler.

Ora et labora – Bete und arbeite. So lautet eine weithin bekannte Kurzformel benediktinischen Mönchtums. Das Gebet steht dabei an erster Stelle. Mönche sind in erster Linie – Gottsucher. Die Arbeit ist wichtig. Aber wichtiger noch ist die Suche nach Gott. Wichtiger als aller Erfolg und alle Effektivität ist es, die Sehnsucht nach dem Ursprung unseres Lebens und unserer Welt wachzuhalten.

„Das Vergessen Gottes fliehen“ nennt Benedikt das in seiner Mönchsregel.

Und heute?

Keimt nicht gerade heute in vielen Menschen eine Sehnsucht nach letztem Sinn, nach Halt, nach tieferer Erfahrung auf? Ein Kloster gibt dieser Sehnsucht eine Richtung, eine Perspektive. Es gibt suchenden Menschen vielleicht so etwas wie ein geistliches Zuhause. Ein Ort, an dem man eine Ahnung von dem bekommt, das man sucht. Oder besser: den man sucht.

Benedikt nennt das Kloster eine „Schule des Herrendienstes“. Eine Schule, in der man das Einmaleins der Gottsuche lernt. Eine Schule, die Wesentliches vermitteln will:

Gespür für

  • Raum und Zeit
  • Ordnung und Dynamik
  • Gebet und Arbeit
  • Hören und Handeln

Eine Elementarschule.

 

Ein neues Kloster: ein neuer Anfang

Eine kleine, junge Gemeinschaft. Christlicher Glaube braucht immer wieder Erneuerung. Braucht Menschen, die den Mut haben, in einer Zeit der Resignation Signale zu setzen. Menschen, die sich von neuem auf die Suche machen. Menschen, die mit viel Engagement und Offenheit an den Aufbau von etwas Neuem gehen. Diese belebenden Signale braucht nicht nur eine Kirche, die sich scheinbar zur Ruhe gesetzt hat. Diese Signale sind notwendig auch für viele Menschen, die auf der Suche sind.

Mönche sind keine Spezialisten für Gott. Vielleicht eher Pioniere. Der Aufbau eines Klosters ist Pionierarbeit. Vor allen Dingen geht es um das Wagnis des Glaubens. Um ein Leben, das nicht Stillstand ist, sondern Bewegung, Dynamik.

„Lauft, solange ihr das Licht des Lebens habt! Was könnte beglückender sein als die Stimme, die uns einlädt. Seht, in seiner Güte zeigt uns der Herr den Weg des Lebens!“

So sagt es Benedikt vor 1500 Jahren. Diese Sätze haben nichts an Aktualität eingebüßt.