Der Glaube.

Klösterliche Abgeschiedenheit und engagierte Offenheit schließen sich nicht aus. Menschen sind eingeladen und willkommen. Gerade Menschen, die auf der Suche sind. Das Gästehaus, das dem Kloster angeschlossen sein soll, will aus der Grundhaltung der Gastfreundschaft heraus Raum geben, um Glaubens- und Lebensfragen stellen zu können. Ein Haus, das Zeit zur Stille und Raum zum Atmen geben möchte. Ein Angebot gerade für Zeitgenossen, die sich dem christlichen Glauben neu oder sogar zum ersten Mal nähern. Ein Angebot aber auch für Menschen, die auf dem Glaubensweg Haltepunkte und neue Orientierung brauchen.

Nach dem Umbau des Pfarrhauses und der angrenzenden Wohnung in einem Teil der ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Klosters gibt es einige Gästezimmer und damit die Möglichkeit, für einige Tage am Gemeinschaftsleben teilzunehmen.

Das sind unsere Angebote für Sie:

Grundkurs des Glaubens
    Die grundlegenden Inhalte des christlichen Glaubens sollen erschlossen werden. Der Glaube an Jesus Christus ist Perspektive zur Lebensgestaltung, auch für Zeitgenossen des 21. Jahrhunderts. Zum einen geht es darum, dass ein solcher Glaube rational und im heutigen weltanschaulichen Kontext verantwortet sein muss; desweiteren wird es wichtig sein, Glaube mit den alltäglichen Abläufen und dem Erfahrungshintergrund zu verbinden.
Erschließung und Feier des Gottesdienstes
    Glaube wird gefeiert, und zwar im Gottesdienst, der Liturgie der Kirche. Doch wie fremd heute vielen Menschen das Christentum ist, so fremd und unzugänglich sind vielen auch die Inhalte und Formen der Liturgie. Was not tut, ist eine Mystagogie des Gottesdienstes: ein Hineinführen in das Geheimnis, in die Liturgie als Raum und Zeit Gottes und des Menschen. Dazu gehört das inhaltliche Verstehen der Geschichte, der Formen und Symbole, aber auch die Einübung in das liturgische Tun: Sprechen, Lesen, Gestik, Gesang.

 

Einübung in die Stille
    In einer Zeit, die von atemberaubender Schnelligkeit des Wandels, von Hektik und Betriebsamkeit geprägt ist, geht nicht wenigen Menschen der Sinn für die Kraft der Stille abhanden, für elementare Wahrnehmung, für die ganz einfachen Dinge des Lebens. Eingebunden in den Rhythmus des klösterlichen Lebens kann ein Raum dafür entstehen, die eigene Wahrnehmung zu schärfen, empfindsam zu werden für die wenigen wirklich wichtigen Koordinaten des eigenen Lebens.

 

Angebote zu Spezialfragen
    Es gibt viele Fragen, bei denen wir als Christen in einen fruchtbaren Dialog mit Andersdenkenden eintreten müssen. Um offen zu werden für diesen Dialog und um das eigene Profil zu schärfen, ist es gut, sich an bestimmte Fragen heranzuwagen: in Politik, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft, Ökonomie und Ökologie. Aber auch innerhalb von Kirche und Theologie gibt es kontroverse Themen, die zu einem kritischen, unvoreingenommenen, ökumenischen Gespräch herausfordern.

 

Begegnungen verschiedener Lebenskreise und -welten
    Globalisierung ist ein Zauberwort. Bei näherem Hinsehen entpuppt es sich als oft Etikettenschwindel, denn mit der Globalisierung geht auch eine neue Provinzialisierung und Ghettoisierung einher. Menschen schließen sich ein in ihr kleines Lebensumfeld, in ihre gesellschaftliche Schicht, in ihre selbsgemachte Weltanschauung. Begegnung verschiedener Lebenswelten bedeutet nicht Einebnung, sondern Bereicherung und auch Sensibilisierung für die Unterschiede. Vielleicht kann der christliche Glaube eine Möglichkeit zur Begegnung verschiedener Lebenskreise werden.